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Dienstag, 29. Oktober 2013

Mindestens 14 Tote durch Herbststurm "Christian"


Bahn- und Fährverkehr weiter gestört

Der erste schwere Herbststurm in Europa hat mindestens 14 Menschen in den Tod gerissen. Auch am Dienstag waren in vielen Ländern noch die Auswirkungen von "Christian" zu spüren, zehntausende Menschen blieben ohne Strom. In Norddeutschland kam es zu massiven Behinderungen im Bahnverkehr. Dort hatte der Orkan am Montag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 Kilometern pro Stunde schwere Schäden verursacht.

Nach Angaben der Polizei kamen in Deutschland am Montag fünf Menschen durch "Christian" ums Leben. Drei starben in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, als Bäume auf ihre Autos stürzten. Zwei weitere wurden in Schleswig-Holstein von umstürzenden Bäumen oder Mauern erschlagen. Etliche Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, weil sie von Bäumen, Ästen und anderen umherwirbelnden Gegenständen getroffen wurden.

Vor allem in Schleswig-Holstein entwurzelte "Christian" zahllose Bäume und deckte Dächer ab. Feuerwehr und Polizei zählten mehrere tausend Unwetter-Einsätze. Vielerorts mussten Straßen gesperrt werden. Die Bahn stellte den Verkehr auf zahlreichen Strecken im Norden ein. In Hamburg kam im abendlichen Berufsverkehr der S-Bahnverkehr zum Erliegen.

Am Dienstag waren nach Angaben der Bahn noch immer viele wichtige Verbindungen unpassierbar. Dazu gehörten die Strecken von Hamburg nach Kiel, Westerland und Padborg sowie die Verbindung zwischen Lübeck, Kiel und Flensburg. Auch der norddeutsche Flug- und Schiffsverkehr war zeitweise beeinträchtigt. Am Hamburger Flughafen gab es nach Angaben des Betreibers am Montag für zweieinhalb Stunden Verspätungen und Ausfälle. Der Fährverkehr zu den Nordseeinseln war auch am Dienstag teilweise noch gestört.

In Großbritannien starben nach Angaben der Behörden vier Menschen durch den Sturm. Mehr als 60.000 Haushalte waren am Dienstag weiter ohne Strom, vorübergehend waren es nach Angaben der Energieversorger am Montag 600.000 Haushalte gewesen.

Auch in Schweden waren noch rund 60.000 Häuser von der Energieversorgung abgekoppelt, 35.000 Menschen blieben am Dienstag weiter ohne Telefonverbindung. In einigen entlegenen Gebieten wird es nach Angaben der Behörden noch Tage dauern, bis die Stromversorgung wieder funktioniert. In Dänemark, wo zwei Menschen starben, gab es am Dienstag teilweise massive Behinderungen im Zugverkehr.

Auch in den Niederlanden starben zwei Menschen durch den Sturm. Die Versicherer schätzten den Schaden im privaten Sektor auf 95 Millionen Euro, Schäden an öffentlichen Gebäuden und in der Landwirtschaft waren dabei nicht berücksichtigt. Ein weiteres Todesopfer gab es in Frankreich.

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