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Sonntag, 21. Juli 2013

Kastration Uruguay


 Kastrationstermine       http://www.veterinarioencasa.com.uy/


Man hat bis vor kurzem noch privat die Kastra gemacht. Also auf dem Küchentisch oder Parilla. Erst seit letztem Jahr hat die Gemeinde Atlántida ein Haus zu Verfügung gestellt. Aber auch da gibt es drinnen nicht mehr als einen Tisch. Nix OP Tisch......
Selbst der Abfalleimer wurde aus dem Auto geholt. Also der Klapptisch gehört zur Ausrüstung.
Der Arzt hat immer neue Einweghandschuhe an, der Tisch wird immer neu desinfiziert, die Schnittstellen rasiert, gereinigt, desinfiziert und Einweginstrumente. Kann sein das in der frischen Luft weniger Keime rum fliegen als im OP-Saal.






Da man keinen Schlüssel für das Gebäude hatte, baute man spontan den Op-Tisch vor dem Haus auf. Kein Scherz. Ganze Dramen spielten sich ab.Herr Difi ging ins Hinterland um nicht selber um zu fallen und eine Frau heulte Rotz und Wasser weil ihr Liebling da lag. Man umarmte sich und tröstete sich aber es ging ratz fatz.

Die Hunde bekamen Beruhigungsmittel auf die Zunge gesprüht. Es wirkte sehr schnell.

Die paar Katzen kamen zuerst dran und somit war die Bande wieder schnell zu Hause. Unter unserem Bett, bei Herrn Difi, im Körbchen.:-)

Trotzdem muss ich mich immer wieder  wundern wie fortschrittlich die Uys denken. Selbst in Spanien sprach man gegen die Wand. Da wurden Neugeborene getötet, ausgesetzt oder sonst was.

Hut ab und auch allen Beteiligten meinen Respekt.

Das ist ein Team das chipt, direkt bei Kastrationen. Ist sehr neu in Uruguay. Damit kann man auch Krankheiten speichern. Natürlich auch den Namen des Besitzers.




Cool wie die das machen. Immer mehr Menschen kamen mit ihren Tieren. Sie brachten für den Rücktransport, Schubkarren, gebastelte Einkaufswagen, Rucksäcke, gezimmerte Kisten mit. Nicht jeder hat ein Auto. Um so mehr meine Hochachtung für diese Menschen, wie sie es schaffen.

 Hier ist so eine Schubkarre für den großen Hund.
 Zwei Hunde kommen zu allen Terminen mit. Es sind Hunde von dem Tierarzt. Sie freuen sich jedes mal einen Keks und lockern alles auf.


Tja, die Ausländer erkennt man an den Luxuskörbchen. Mal wieder wir.....


Carmen, eine Superfrau, die sich aktiv um das Programm privat kümmert, schrieb wieder Adressen auf und verteilte Informationen für danach. Niemals Aspirin gegen Schmerzen geben. Blutverdünner!

Sie trudeln überall her. Hauptsächlich Hunde. Der Preis ist immer noch 300 Pesos, (12€) egal welcher Eingriff.
Straßentiere sind umsonst.Aufgelesene Tiere kostenlos! Über den privaten Tierschutz übernommene...kostenlos! Wenn es viele Tiere sind kommen sie auch nach Hause. Einen Parilla oder Küchentisch hat ja wohl jeder.


Uns jubelt man schon zu, wie alte Bekannte. Allen wurde erzählt wie wir die beiden Kartonkinder aufgenommen haben, die Straßenkatzen uns fanden, Tiere abgegeben wurden und so weiter.

 Eh....war was? Hab einen Filmriss. Du sollst auch nicht so viel Tanat saufen. :-)

Auch in Uruguay sieht man Hundedamen wo die Zitzen schon fast auf dem Boden schleifen. Aber Carmen und alle die ihr helfen, können nicht überall sein.

Daniel, der Kellner von Don Vito, hat oft 20 Hunde die er aufpäppelt. Er hat kaum Tiere zum Abgeben. Alles sehr trostlose Fälle die keiner mehr will. Oder wo Daniel nicht will. Schätze er hat ein kleines Altersheim für Hunde geschaffen.

Wenn jeder die Verantwortung der Geburten übernehmen müsste, würde sich einiges ändern. So lange man noch Tiere in den Müll wirft, ertränkt, erschlägt, aussetzt und oder einfach weg schaut ..wird man nicht alle Tiere  kastrieren lassen. Oft Männer schrecken davor zurück als müssten sie selber unters Messer.

Besonders stark vertreten ist die Meinung wenn man Männchen hat ginge einem das nichts an. Sauber. Da schwängert man ja nur. Sollen die anderen doch damit fertig werden. Warum haben sie sich ein Weibchen angeschafft oder warum laufen herrenlose Weibchen herum?

Wenn jemand meint, sein Tier würde den Charakter verändern und seine Tauglichkeit zum Jagd,Wach oder Hüterhund verlieren, sollte er sein Tier sterilisieren lassen. Das machen Kliniken. Mein Bruder und ich sind auch sterilisiert, weil wir der Meinung waren es reicht an eigenen Kindern.Ein kleiner ,schmerzloser Eingriff. Weder hat sich dadurch die Libido oder sonst was geändert. Das nur am Rande.


Wir haben es tatsächlich geschafft, dass hier in unserer Ecke alle freien Katzen kastriert sind. Das erste Jahr ohne Straßenbabys. Also 2 Wurfzeiten und kein Baby wurde hier ausgesetzt.

Allerdings werden wir zur Anlaufstelle. Aber hier in Uy ist das Thema sehr harmlos. Man geht auf den Ferias und verschenkt Babys. Viele Menschen gehen nur deshalb auf den Markt weil sie sich ein Tier anschaffen wollen.
Menschen wie Carmen, kümmern sich um alle Hinweise. Tiere werden ja auch angefahren oder das Herrchen kommt ins Krankenhaus. Carmen und andere Tierfreunde kümmern sich um alles. Sind oft müde aber wenn sie die Tiere spüren, lächeln sie.



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